Anlage und Disposition
Anlage und Disposition
Wenn Sie das nächste Mal in der St.-Johannes-Kirche sind, drehen Sie sich doch vor dem Altar einmal um und betrachten Sie in Ruhe unsere prächtige Führer-Orgel! Ihnen wird ein großes Hauptgehäuse auffallen, das Haupt- und Pedalwerk enthält. Vorne in die Brüstung der Empore ist ein kleineres Gehäuse gebaut, das Rückpositiv genannt wird, weil dessen Pfeifen sich im Rücken der Organist*innen befinden. Für diese Aufteilung hat man sich einerseits wegen der beengten Platzverhältnisse entschieden, andererseits aus klanglichen Gründen, um die Orgel möglichst nah an die Zuhörer*innen zu rücken.
Das Gehäuse besteht aus massiver Fichte und ist schlicht gefertigt, entsprechend der Innenarchitektur der St.-Johannes-Kirche. Wenn Sie die Stufen zur Empore hinaufsteigen, können Sie einen Blick auf den historisch gestalteten Spieltisch werfen. Mit der oberen Tastenreihe werden die Pfeifen des Hauptwerkes gespielt, mit der unteren diejenigen des Rückpositivs. Die weißen Tasten sind mit gebleichten Rinderknochen belegt, die schwarzen mit Ebenholz. Eine Reihe von Pfeifen gleicher Bauart und Klangfarbe nennt man Register. Die Namen der 22 Register stehen auf Schildern aus Pergament. Die Register werden durch Registerzüge mit Knöpfen aus Ebenholz bedient. Wer behält hier den Überblick? Ganz einfach: Die Register sind links und rechts in senkrechten Reihen angeordnet. Von der Orgelbank aus gesehen jeweils außen: die Register des Rückpositivs. Innen: die Register des Hauptwerkes. In der mittleren Reihe: das Pedalwerk.
Das Gehäuse besteht aus massiver Fichte und ist schlicht gefertigt, entsprechend der Innenarchitektur der St.-Johannes-Kirche. Wenn Sie die Stufen zur Empore hinaufsteigen, können Sie einen Blick auf den historisch gestalteten Spieltisch werfen. Mit der oberen Tastenreihe werden die Pfeifen des Hauptwerkes gespielt, mit der unteren diejenigen des Rückpositivs. Die weißen Tasten sind mit gebleichten Rinderknochen belegt, die schwarzen mit Ebenholz. Eine Reihe von Pfeifen gleicher Bauart und Klangfarbe nennt man Register. Die Namen der 22 Register stehen auf Schildern aus Pergament. Die Register werden durch Registerzüge mit Knöpfen aus Ebenholz bedient. Wer behält hier den Überblick? Ganz einfach: Die Register sind links und rechts in senkrechten Reihen angeordnet. Von der Orgelbank aus gesehen jeweils außen: die Register des Rückpositivs. Innen: die Register des Hauptwerkes. In der mittleren Reihe: das Pedalwerk.
Leider dürfen Sie nicht selbst spielen. Das ist den Organist*innen vorbehalten. Theoretisch könnten Sie als Bälgetreter*in (genannt „Kalkant“) für den nötigen Wind in der Orgel sorgen. Die Vorrichtung ist vorhanden! In der Praxis sorgt aber ein Gebläsemotor für den Aufzug von zwei Keilbälgen, von wo der Wind über die Windkanäle und die Windlade zu den Pfeifen geleitet wird.
Das Innenleben der Orgel bleibt uns leider verschlossen. Es ist ein handwerkliches Meisterwerk, konstruiert und gebaut wie vor 300 Jahren, aus natürlichen Materialien wie Holz, Leder und Metall. Die Spieltraktur, die Verbindung von den Tasten zu den Ventilen, welche den Wind in die Pfeifen lassen, ist rein mechanisch. Mechanisch ist auch die Registertraktur: Wird ein Registerzug herausgezogen, verschiebt sich unter den Pfeifen des Registers eine schmale Holzleiste mit Bohrungen (die sogenannte Schleiflade). Da die Bohrungen genau unter den Pfeifenfußlöchern zum Stehen kommen, ist der Weg frei für den Orgelwind. Übrigens können die Pfeifen des Rückpositivs und des Hauptwerkes verbunden werden, indem man die gesamte obere Tastatur ein Stück nach vorne zieht (Manualschiebekoppel). Dann bewegen sich die Tasten der oberen Reihe mit, auch wenn man nur die untere Tastenreihe anschlägt und umgekehrt. Ebenso gibt es Koppeln für das Pedalwerk mit dem Hauptwerk und dem Rückpositiv.
Sämtliche Pfeifen hat die Fa. Führer in eigener Werkstatt hergestellt; sie wurden vor Ort klanglich angepasst („intoniert“) von Heiko Lorenz, der bis heute jedes zweite Jahr unsere Orgel wartet. Die Einstimmung der Orgel erfolgte nach einem Vorbild von Andreas Werckmeister aus dem Jahre 1691, wohltemperiert also, wodurch ältere Orgelliteratur besonders schön und authentisch auf der Orgel erklingt. Die wunderbaren Klangfarben der Orgel sollten Sie während der Gottesdienste und in Konzerten auf sich wirken lassen. Hören Sie dabei, wenn ein leises Register gespielt wird, manchmal ein Klappern der Mechanik, wissen Sie: Das gehört einfach dazu. Herzlich willkommen!
Eine ausführliche Darstellung würde den Rahmen dieser Serie sprengen. Interessantes über die Aufbau und Funktion einer Norddeutschen Barockorgel finden Sie im Internet auf der Seite der Orgelakademie Stade (https://orgelakademie.de/index/anschauungsmaterial/herr-lesser/). www.orgelstadt-Hamburg.de bietet einen kleinen Orgel-Technikführer. Wer es genauer wissen will, wird fündig auf https://www.greifenberger-institut.de/dt/wissenswertes/orgel/ oder in Klotz, Das Buch von der Orgel, 14. Aufl. 2012.
Das Innenleben der Orgel bleibt uns leider verschlossen. Es ist ein handwerkliches Meisterwerk, konstruiert und gebaut wie vor 300 Jahren, aus natürlichen Materialien wie Holz, Leder und Metall. Die Spieltraktur, die Verbindung von den Tasten zu den Ventilen, welche den Wind in die Pfeifen lassen, ist rein mechanisch. Mechanisch ist auch die Registertraktur: Wird ein Registerzug herausgezogen, verschiebt sich unter den Pfeifen des Registers eine schmale Holzleiste mit Bohrungen (die sogenannte Schleiflade). Da die Bohrungen genau unter den Pfeifenfußlöchern zum Stehen kommen, ist der Weg frei für den Orgelwind. Übrigens können die Pfeifen des Rückpositivs und des Hauptwerkes verbunden werden, indem man die gesamte obere Tastatur ein Stück nach vorne zieht (Manualschiebekoppel). Dann bewegen sich die Tasten der oberen Reihe mit, auch wenn man nur die untere Tastenreihe anschlägt und umgekehrt. Ebenso gibt es Koppeln für das Pedalwerk mit dem Hauptwerk und dem Rückpositiv.
Sämtliche Pfeifen hat die Fa. Führer in eigener Werkstatt hergestellt; sie wurden vor Ort klanglich angepasst („intoniert“) von Heiko Lorenz, der bis heute jedes zweite Jahr unsere Orgel wartet. Die Einstimmung der Orgel erfolgte nach einem Vorbild von Andreas Werckmeister aus dem Jahre 1691, wohltemperiert also, wodurch ältere Orgelliteratur besonders schön und authentisch auf der Orgel erklingt. Die wunderbaren Klangfarben der Orgel sollten Sie während der Gottesdienste und in Konzerten auf sich wirken lassen. Hören Sie dabei, wenn ein leises Register gespielt wird, manchmal ein Klappern der Mechanik, wissen Sie: Das gehört einfach dazu. Herzlich willkommen!
Eine ausführliche Darstellung würde den Rahmen dieser Serie sprengen. Interessantes über die Aufbau und Funktion einer Norddeutschen Barockorgel finden Sie im Internet auf der Seite der Orgelakademie Stade (https://orgelakademie.de/index/anschauungsmaterial/herr-lesser/). www.orgelstadt-Hamburg.de bietet einen kleinen Orgel-Technikführer. Wer es genauer wissen will, wird fündig auf https://www.greifenberger-institut.de/dt/wissenswertes/orgel/ oder in Klotz, Das Buch von der Orgel, 14. Aufl. 2012.
Disposition
Hauptwerk (II) (Hw) C-f'''
1. Principal 8'
2. Bordun 16' (C-H Transmission aus dem Subbaß 16')
3. Bourdon 8'
4. Oktave 4'
5. Oktave 2'
6. Mixtur 4fach 1 1/3'
7. Cornett 4fach ab h°
8. Trompete 8'
Rückpositiv (I) (Rp) C-f'''
1. Gedackt 8'
2. Principal 4'
3. Rohrflöte 4'
4. Nasard 2 2/3' (Vorabzug aus Sesquialtera)
5. Waldflöte 2'
6. Sesquialtera 2fach
7. Larigot 1 1/3'
8. Vox humana 8'
Tremulant
Pedalwerk (P) C-f'
1. Subbaß 16'
2. Principal 8'
3. Oktave 4'
4. Mixtur 3-4fach 2'
5. Fagott 16'
6. Trompete 8' (Transmission aus dem Hauptwerk)
Koppeln:
Rp - Hw (Schiebekoppel)
1. Principal 8'
2. Bordun 16' (C-H Transmission aus dem Subbaß 16')
3. Bourdon 8'
4. Oktave 4'
5. Oktave 2'
6. Mixtur 4fach 1 1/3'
7. Cornett 4fach ab h°
8. Trompete 8'
Rückpositiv (I) (Rp) C-f'''
1. Gedackt 8'
2. Principal 4'
3. Rohrflöte 4'
4. Nasard 2 2/3' (Vorabzug aus Sesquialtera)
5. Waldflöte 2'
6. Sesquialtera 2fach
7. Larigot 1 1/3'
8. Vox humana 8'
Tremulant
Pedalwerk (P) C-f'
1. Subbaß 16'
2. Principal 8'
3. Oktave 4'
4. Mixtur 3-4fach 2'
5. Fagott 16'
6. Trompete 8' (Transmission aus dem Hauptwerk)
Koppeln:
Rp - Hw (Schiebekoppel)
Hw - P
Rp - P
Schleifladen, mechanische Traktur
Stimmung: wohltemperiert nach Andreas Werckmeister III, 1691
Disposition: Orgelbaumeister Fritz Schild in Zusammenarbeit mit Uwe Droszella und Lothar Klein Gehäuseentwurf und Konstruktion: Jan Holthuis
Technische Leitung: Hans-Günter Pietruschka
Intonation: Heiko Lorenz und Christian Wachtendorf
Gesamtleitung: Fritz Schild
Schleifladen, mechanische Traktur
Stimmung: wohltemperiert nach Andreas Werckmeister III, 1691
Disposition: Orgelbaumeister Fritz Schild in Zusammenarbeit mit Uwe Droszella und Lothar Klein Gehäuseentwurf und Konstruktion: Jan Holthuis
Technische Leitung: Hans-Günter Pietruschka
Intonation: Heiko Lorenz und Christian Wachtendorf
Gesamtleitung: Fritz Schild